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ZOOPHILIE (Sodomie): sexuelle Mensch-Tier-Kontakte

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Nichts hat sich in den letzten Jahrzehnten so verändert wie die Einstellung der westlichen Welt zur Sexualität im Allgemeinen und zu sexuellen Formen und Praktiken im Besonderen. Nicht scheint auch ein so großes Interesse auszulösen wie „grenzwertige sexuelle Tätigkeiten„ - auch wenn man nicht darüber spricht. Das geht von der „wertfreien Neugier„ bis zur „fassadären Entrüstung„. Wenn die Medien ein (Brenn-)Spiegel unserer Zeit und Gesellschaft sein sollen, dann wird man um diese Erkenntnis nicht herumkommen.

Eines allerdings ist und bleibt offenbar die Ausnahme, gleichsam „das letzte Tabu in Sachen Sexualität„: der sexuelle Mensch-Tier-Kontakt, früher Sodomie, heute Zoophilie genannt.

Auch wenn man über dieses Thema die Nase rümpfen sollte, bleibt doch die Frage: Um was handelt es sich hier konkret? Wo endet die „beglückende Tierliebe„ und beginnt die „widernatürliche Unzucht„, die noch vor einem halben Jahrhundert herb bestraft wurde, vor weniger als 200 Jahren noch mit dem Tode? Und wurde dies in allen Kulturen und Religionen so gesehen? Und heute? Was weiß man über Häufigkeit, Alter, Geschlecht, sozialen Status, Stadt-Land-Gefälle, sexuelle Gesundheit oder Störung, Auslöser, Ursachen, Formen? Welche Tierarten und sexuellen Praktiken werden bevorzugt und wo liegen die Gefahren - und zwar für beide Seiten?

Nachfolgend deshalb eine kurz gefasste Übersicht zu einem Thema, das tatsächlich noch immer selbst in manchen, sonst durchaus nicht spröden Medien weitgehend ausgeblendet wird, das die Mehrzahl der Bevölkerung befremdet oder gar abstößt - und das trotzdem zumindest im grenzwertigen Bereich nicht so selten sein soll.


Erwähnte Fachbegriffe:

Sexuelle Mensch-Tier-Kontakte – erotische Mensch-Tier-Kontakte – Zoophilie – Sodomie – Sodom und Gomorrha – Bestiophilie – Bestialität – Zooerastie – Perversion – Paraphilie – sexuelle Deviation – Störung der Sexualpräferenz – „widernatürliche Unzucht„ – „Sodomiter„ – religions-politische Aspekte – mythologische Aspekte – kulturelle Aspekte – monotheistische Religionen – Altes Testament – „Sexualsünden„ – Mensch-Tier-Kontakte in alten Kulturen – Sodomie in Kunst und Literatur – Zoophilie-Definitionen – Zoophilie-Häufigkeit – Zoophilie-Alter, Geschlecht, sozialer Status u. a. – Zoophilie und seelische Gesundheit – Zoophilie heute – Zoophilie im Internet – Zoophilie-Ursachen: biologisch-genetisch, psychologisch-psychodynamisch, frühkindliche seelische Verwundungen u. a. – Gelegenheits-Zoophilie – Not-Zoophilie – frühe Prägung auf Zoophilie – Transformations-Wunsch – Umwandlung in einen Tierkörper – Narzissmus – tröstendes Mensch-Tier-Verhältnis – Sexualmedizin – sexuelle Dysfunktionen – Sexualität im Wandel der Zeit – sexuelle Einstellung gestern und heute – u. a.

Auswahl der sexuellen Tier-Partner: Verfügbarkeit, Attraktivität, Größe, Form und Sauberkeit – Zoophilie-Partner Hund, Pferd, Pony, Esel, Rind, Kalb, Kuh, Schaf, Schwein, Katze, Löwe, Tiger, Huhn, Gans, Ente, Fisch, Schlange, Maus, Vogel u. a. – Schoßhund – u. a.

Spezielle Aspekte: Tier-Fetischismus – Zoo-Nekrophilie – Zoo-Sadismus – Tierquälerei – Tier-Bordelle – Tier-Pornos – Zusehen bei zoophilen Handlungen – Mixoscopia bestialis – Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren zoophiler Praktiken – u. a.

Manchmal ertappt man sich in bestimmten Situationen oder Szenen bei der aus verschiedenen Gründen verunsichernden Frage, ob die gerade beobachtete Beziehung zwischen Mensch und Tier nicht die Grenzen des Erotischen oder gar Sexuellen überschreitet. (Wobei sich auch schon eine zweite Frage aufdrängt: Wo liegen diese Grenzen eigentlich, insbesondere heute, wo ohnehin alles im Fluss ist?)

Das spielt bei Fischen, Schildkröten, Echsen und Schlangen sicher keine Rolle (wobei groteskerweise bei Letzteren, insbesondere großen Exemplaren bereits wieder Zweifel aufkommen können). Es ist schwer zu klären bei Vögeln, Schafen, Ziegen, Kälbern und Kühen und nicht zuletzt Katzen (wobei auch hier wieder jeder weiß: Katzen haben ihren eigenen Kopf und lassen sich in der Regel nicht so vereinnahmen wie das andere beliebte Haustier, der Hund). Doch bei Hunden und Pferden kann schon gelegentlich der Eindruck entstehen: hier könnte sich auch etwas „Sexuelles abspielen„.

Zwar kann man es sich nicht so recht vorstellen, liest doch aber hin und wieder darüber und hat auch schon einmal einen Fachbegriff gehört, der aber meist nichts Gutes verheißt (gemeint ist die Sodomie - Jahrhunderte lang der Inbegriff alles „Bösen, Schlechten und Widernatürlichen„ - s. u.).

Die Einstellung gegenüber intensiveren Mensch-Tier-Beziehungen mit erotischer oder gar sexueller Tönung ist also ambivalent, sowohl positiv als auch negativ - nur spricht man über den „zweifelhaften Aspekt„ kaum. Im Positiven ist eine liebevolle Mensch-Tier-Beziehung etwas Schönes (einige behaupten sogar erfüllender als unter Menschen). Im Negativen aber macht sich auch ein gewisses Unbehagen breit, vor allem wenn man wieder einmal von Tierschändern hört oder liest (deren üble Taten ja wohl eine sexuell-sadistische Komponente zugrunde liegt).

Deshalb die Frage: Was sind das eigentlich für Menschen, für Tiere, für Beziehungen? Ist das moralisch tragbar und vor allem: wird es bestraft? Nachfolgend deshalb eine kurz gefasste Übersicht zum Thema Zoophilie, wie man dieses Phänomen heute nennt.

Begriffe

Kaum ein Fachbegriff aus Psychiatrie, Medizinischer Psychologie, vor allem aber im Rahmen der Sexualwissenschaften erregte soviel kontroverses Interesse, ja Widerstand oder gar Abscheu wie der Begriff Sodomie. Er ist aber auch fast einzigartig negativ belegt, und zwar von seiner Sprachwurzel bis zur Nutzung als Fachbegriff für gleich mehrere sexuelle Phänomene, die alle recht widersprüchliche Empfindungen und Reaktionen hervorrufen - bis heute. Um was handelt es sich?

- Die Sodomie stand lange Zeit für den Sexualkontakt zwischen Mensch und Tier. Schon der Ursprung des Begriffs geht auf die nach biblischer Lesart (1. Mos. 18, 20 ff.) für ihre - allerdings nicht näher bezeichnete - Sittenlosigkeit bekannte und deshalb von Gott zerstörte Stadt Sodom (Sodom und Gomorrha) zurück.

Damit wurde Sodomie erst einmal zu einer allgemeinen Bezeichnung für „widernatürliche Unzucht„, mit wem auch immer. Das ließ natürlich wechselnde Bedeutungen zu, wobei der Hintergrund letztlich immer „unaussprechliche„ Sexualkontakte bedeutete (eben Unzucht, oder Verdorbenheit, Verworfenheit, Verruchtheit, Verkommenheit, Schändlichkeit, Sittenlosigkeit, Schamlosigkeit u. a.).

Später verstand man darunter vor allem die Homosexualität und hier insbesondere den Analverkehr zwischen Männern („Sodomiter„). Manchmal aber auch jede Art sexueller Handlung außer Vaginalverkehr (im angloamerikanischen Sprachgebrauch bisweilen auch heute noch so verwendet), z. T. auch für homosexuelle Handlungen zwischen Frauen. Im 19. Jahrhundert teilweise auch bedeutungsgleich mit Pädophilie (sexuelle Handlungen mit Kindern). Und schließlich der gebräuchlichste Fachbegriff für sexuelle Handlungen mit Tieren.

So gesehen muss man sich nicht wundern, wenn ein biblischer Stadt-Name letztlich „zum Inbegriff alles Bösen„ wurde und deshalb dringend konkretisiert und letztlich ersetzt werden musste. Dazu boten sich mehrere weitere Begriffe an, wobei der erste ebenfalls gleich wieder die Gefühls-Ebene attackierte, nämlich:

- Bestialität, auch Bestiophilie genannt (vom lat.: bestialis = tierisch). Das ist eine ohnehin schon vom Wort her vor-verurteilende Fachbezeichnung für den sexuellen Mensch-Tier-Kontakt, wie sie früher gelegentlich gebraucht wurde und später aber als Schimpfwort endete („Bestie„, „bestialisch„). Deshalb bürgerte sich ein anderer Begriff ein, nämlich

- Zooerastie(aus dem griech.: zoon = Lebewesen, Tier und erastis = Liebhaber), die sich aber nicht durchsetzen konnte. Dafür inzwischen die

- Zoophilie(aus dem griech.: zoon = Tier und philein = Liebe), der derzeit allein zuständige Fachbegriff für den sexuellen Mensch-Tier-Kontakt und deshalb auch in dieser Abhandlung entsprechend genutzt.

Historische Aspekte

Der sexuelle Mensch-Tier-Kontakt (unter welcher Fachbezeichnung auch immer) ist ein interessantes Beispiel dafür, wie sich ein solches Phänomen je nach Sitte, Kultur, religiöser, ja sogar (religions-)politischer Einstellung unterschiedlich interpretieren lässt, und damit Zustimmung, Ablehnung, ggf. sogar Bestrafung (mitunter mit dem Tode!) auslöst. Dazu eine interessante historische Zusammenfassung der Ethnologin (Völkerkundlerin) und Soziologin Dr. Gisela Bleibtreu-Ehrenberg, ergänzt durch Erläuterungen aus dem „Lexikon der Tabubrüche„ u. a.:

Die Zoophilie ist so alt wie die Menschheit - und ihre unterschiedliche Bewertung auch. Dies geht nicht nur auf Mythologien, Volksmärchen, ja früheste christliche Zeugnisse und Sagen vieler Völker der Erde zurück, es ist auch in Fels-Gravierungen zu finden (beispielsweise eine etwa 5.000 Jahre alte Felszeichnung aus der Jungsteinzeit). Hier galten sexuelle Mensch-Tier-Kontakte also als erlaubt, ja heilsbringend und deshalb religiös geboten. Das gründete auf der archaischen Auffassung, dass Tiere als numinose (göttliche) Wesen dem Menschen Kräfte zu vermitteln vermögen (vor allem Fruchtbarkeit und Gesundheit), über die er von sich aus nicht grundsätzlich verfügt.

In vielen der frühesten Religionen und Mythen war der Verkehr mit Tieren also sogar ein zentrales Ritual. So vereinigten sich etwa die Priesterinnen im griechischen Äskulap-Kult mit Schlangen und im ägyptischen Osiris-Kult mit einem Bock. In den Gesetzesvorschriften der alten Hethiter (die zum Teil die Grundlage für die im Alten Testament festgelegten Regeln bildeten) unterschied man aber bereits zoophile Akte streng nach der Wahl des Tieres (der Verkehr mit einem Schwein oder Hund wurde mit dem Tode bestraft, der Verkehr mit einem Pferd oder Maultier verwehrte dem Betreffenden lediglich den sozialen Aufstieg, beispielsweise als Priester). Das leitet zum nächsten Kapitel über nämlich:

Die Sodomie unter religions-politischen Aspekten

Nachdem sich aber mehr und mehr monotheistische Religionen (die also nur an einen Gott und nicht an viele Götter zu glauben verpflichten) durchsetzten, z. B. der Parsismus, das Judentum, das Christentum und der Islam sowie die von ihnen beeinflussten Volksregionen, änderte sich das schlagartig. Die Wissenschaftler sind aber der Meinung, dass es sich - beispielsweise in der jüdischen Gesetzgebung des Alten Testaments - nicht so sehr um sittliche Erwägungen („Perversität„) gehandelt habe, sondern dass man sich damit von den kultisch-religiösen Richtungen anderer Völker abzugrenzen versuchte (z. B. bei der jüdischen Jahwe-Religon gegen ägyptische Überlieferungen - s. o.).

In einigen frühen Hochkulturen (Alt-Persien, Alt-Indien) führte aber die Zoophilie/Sodomie zu vorübergehender kultischer Unreinheit. Doch dort, wo die Ein-Gott-Religionen sich (noch) nicht durchsetzen konnten, etwa im besagten Ägypten oder den im jüdischen Reich nahegelegenen kanaanitischen Gebieten, aber auch im erwähnten Alt-Hellas (also dem alten Griechenland - s. o.) blieb die Zoophilie lange Bestandteil religiöser Rituale und war dementsprechend auch im Alltag nicht verboten (z. B. der Widder- und Bockskult).

Die Sodomie im alten Europa

In Europa bildete die Sodomie lange Zeit eine religions-politisch gesehen unheilige Allianz mit der männlichen Homosexualität. Dabei geriet die Zoophilie als Sodomie in die vom Kirchenrecht bestraften „Widernatürlichkeiten„. Das basiert auf dem Verbot von Geschlechtsverkehr zwischen Wesen verschiedener Gattungen einerseits (Mensch/Tier) sowie den damals als moralisch noch schlimmer eingeschätzten gleichgeschlechtlichen Kontakten unter Menschen (wobei allerdings auch in manchen heidnischen germanischen Stämmen vor der Christianisierung sowohl die Homosexualität als auch der sexuelle Mensch-Tier-Kontakt verboten waren).

So geriet die Sodomie - gleichsam als Oberbegriff für beide „Sexualsünden„ - bereits im Frühmittelalter in die nicht nur verbotenen, sondern auch moralisch herb gegeißelten Verirrungen, wie aus entsprechenden Bußbüchern und Beichtspiegeln hervorgeht. Es sollte aber noch schlimmer kommen.

Denn die Inquisition (kirchliche Gerichte gegen Glaubensverfehlungen) und das für das ganze Deutsche Reich geltende Strafrecht Kaiser Karls V. förderte immer mehr Sodomie-Anklagen als „Frevel wider den göttlichen Schöpfungsplan„. Warum?

Das Geistliche (so genannte „kanonische„) Recht hatte niemals Leibesstrafen oder gar den Tod aus Glaubensgründen vorgesehen. Wollten die Inquisitoren in ihren Ketzer- und Hexenprozessen (wobei sich Letztere nicht nur gegen Frauen richteten!) ihre Opfer dem Feuertod überantworten, so musste neben der äußerlich eher in den Vordergrund gerückten Anklage, die sich auf den Abfall vom christlichen Glauben oder aber auf Zauberei bezog, stets auch ein zusätzliches Delikt gefunden werden, das im weltlichen Recht die Todesstrafe vorsah. Dafür kam in der Regel die „Giftmischerei mit Todesfolge„ infrage - oder aber eben Sodomie. Denn beide Anklagen konnten kaum widerlegt werden und machten vor allem die auf der Folter erpressten Geständnisse glaubhafter.

Durch die sich dadurch ausbreitende entsetzliche Willkür der Gerichte wurde die Sodomie zu einem angstbesetzten Tabu. Das erklärt auch zum Teil, dass die Strafbarkeit selbst nach der Säkularisierung (Verweltlichung, besonders des gesellschaftlichen und privaten Lebens) des Strafrechts im Verlauf der Aufklärung erst einmal lange weiterbestand:

So wurde die Sodomie bis weit in das 20. Jahrhundert durch mehrjährige Zuchthausstrafen geahndet (und zuvor als Sünde, ja als schweres Verbrechen betrachtet, das noch bis Ende des 18. Jahrhunderts in fast allen europäischen Staaten mit dem Tode bestraft wurde, nicht selten einschließlich der beteiligten Tiere). In England fand die letzte Hinrichtung wegen dieses Tatbestandes noch 1835 statt, erst drei Jahrzehnte später wurde auch hier die Todesstrafe für den Verkehr mit Tieren aus dem Gesetz gestrichen (wobei schon vorher allein die Benennung dieses „unaussprechlichen Vergehens„ selbst in den Gesetzesbüchern nur angedeutet oder verkürzt wiedergegeben wurde).

1869 erbrachte ein wissenschaftliches Gutachten den Beweis dafür, dass Menschen und Tiere keine gemeinsamen Nachkommen zeugen können. Dadurch entfiel auch die Gefahr „degenerierter Nachkommen„ als Argument für die gesetzliche Verfolgung von Zoophilie. Dennoch dauerte es 100 Jahre bis zum ersten Strafrechtsreform-Gesetz von 1969, wo man auch das Delikt der Sodomie im Sinne von Zoophilie aus dem Strafrecht entfernte (während die Einschränkungen für einige Formen von Homosexualität, wenngleich mit anderen als moralischen Begründungen versehen, noch vielerorts einige Jahre weiterbestanden).

Heute ist der Tatbestand der Zoophilie also straffrei, es sei denn es kann Tierquälerei nachgewiesen und nach dem Tierschutzgesetz (das für viele aber ohnehin noch reichliche Lücken aufweist) bestraft werden. Wird das Tier eines anderen verletzt, gilt es als Sachbeschädigung. Dringt der Betreffende in ein fremdes Grundstück ein („Fence-Hopping„ = „Zaunspringen„), liegt Hausfriedensbruch vor. Juristisch relevant kann es auch werden, wenn eine solche Tat zur Erregung öffentlichen Ärgernisses führt. Außerdem ist es verboten, entsprechende Texte oder Bilder zu verteilen, denn das fällt unter die Verbreitung pornographischer Schriften (während die Herstellung für den Eigengebrauch juristisch gestattet ist).

Die Sodomie in außereuropäischen Gebieten

In den außereuropäischen Gebieten waren zoophile Kontakte bei nicht wenigen Stämmen und Völkern lange Zeit Landessitte (bevor die Missionare auch dort das europäische Gedankengut in Sachen Mensch-Tier-Kontakte „korrigierten„). Beispielsweise bei manchen Hirtenvölkern, wo Sexualkontakte zwischen Menschen (beiderlei Geschlechts) und Eseln, oder von Männern mit Rindern, Pferden und Lamas geschildert wurden. Im südostasiatischen Raum sogar mit Geflügel (weshalb auf den Märkten nur lebendige Tiere angeboten wurden, da jedermann davon ausging, bereits abgestochene seien zuvor als Sexualobjekte „benutzt„ worden, die natürlich nicht mehr gerne gegessen werden). Matrosen sollen sogar weibliche Seekühe begattet haben (von den Europäern bezeichnenderweise „Sirenen„ genannt, da diese viel mit „Menschenfrauen„ gemeinsam hätten, nämlich zwei weiche Brüste, eine Vagina an der richtigen Stelle, d. h. vorn, sowie große schöne Augen und eine bezaubernde Sanftheit).

Im vorindustrielle Japan und in indonesischen Küstengewässern koitierten die Fischer mit gefangenen Rochen, was als glücksbringend galt (was vielleicht weniger befremdlich wirkt, wenn man erfährt, dass der Anus des Fisches entfernte Ähnlichkeit mit einer weiblichen Vagina hat). Hunde wurde in Nord-Eurasien von Frauen und im Südpazifik von Männern als Sozialobjekte benutzt (der Hund gilt im pazifischen Raum vielerorts als Stammvater der Menschheit). Papuas kennen Geschichten über Sex mit Schildkröten und Schweinen.

Auch von manchen Stämmen in Afrika (Massai) oder bei den Eskimos soll sexueller Verkehr mit Tieren von der Gesellschaft nicht verurteilt worden sein. Selbst in Japan soll man in früheren Zeiten bei entsprechenden Kontakten eher von „Dummheiten„ als von „Perversionen„ gesprochen haben.

Wenn es also in so manchen „primitiven„ Kulturen zumindest keine formellen Tabus bezüglich der Zoophilie gegeben hat, dann kann das nach Ansicht der Anthropologen aber auch durchaus verschiedene Ursachen haben: Entweder galt ein solches Verhalten als nicht ungewöhnlich, ggf. sogar glücksbringend oder es war derart undenkbar, dass formelle Tabus nicht notwendig waren.

Die Sodomie in Kunst und Literatur

In der Kunst und Literatur ist die Thematisierung sexueller Mensch-Tier-Kontakte kein seltenes Phänomen. Beispiele: in den urgeschichtlichen Totemkulten und antiken Mythen die Mensch-Tier-Kreuzung (Falkengott Horus, Zentauren u. a.) oder die direkte Mensch-Tier-Vereinigung: Zeus kommt zu Leda in Gestalt eines Schwanes und zu Europa in Gestalt eines Stieres. In neuerer Zeit dann die verschiedenen Darstellungen von Schoßhündchen u. a. (siehe später).

Das lässt vermuten, dass zumindest zoophile Phantasien durchaus verbreitet waren, auch wenn sie für das individuelle Verhalten der großen Mehrheit schon früher und auch heute weitgehend bedeutungslos erscheinen mögen (wobei sich so manches ändern könnte - s. später).

DIE FACHSPRACHE SEXUELLER STÖRUNGEN IM WECHSEL

Nicht nur die wissenschaftliche Beurteilung und gesellschaftliche Einstellung, auch die Terminologie, die Fachsprache sexueller Störungen hat sich in den letzten Jahrzehnten öfters geändert, und zwar deutlich. So wurde der früher übliche Begriff der Perversion weitgehend verlassen. Das Gleiche gilt für den Kompromiss der (sexuellen) Deviation (Abweichung).

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht in ihrer Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) von „Störungen der Sexualpräferenz„ (was man also in sexueller Hinsicht vorzieht). Das klinische, forensische und wissenschaftliche Interesse liegt dabei wegen der erheblichen juristischen Bedeutung vor allem auf dem Sadomasochismus, der Pädophilie bzw. den pädosexuellen Handlungen, während andere Störungen wie Exhibitionismus oder Voyeurismus (früher „Schaulust„ genannt) kaum mehr zur Diskussion stehen und Homosexualität überhaupt nicht mehr als Störung klassifiziert ist.

Vergleichbares gilt für die Zoophilie (also eine auf Tiere bezogene sexuelle Präferenz), die seit 1967 in Deutschland nicht mehr strafbar ist, sieht man von Tierquälerei bzw. Verletzungen von Tieren ab (was dann unter das Tierschutzgesetz fällt - s. o.).

Im klinischen Alltag und im wissenschaftlichen Schrifttum begegnet uns die Zoophilie - wie erwähnt - nur noch selten. Selbst in Lehrbüchern der Forensischen Psychiatrie (Teilgebiet der Psychiatrie, die sich mit den juristischen Fragen befasst, die sich bei seelisch kranken Menschen stellen) wird sie nur noch randständig oder gar nicht mehr aufgeführt. (Dabei ergaben sich in früheren Untersuchungen zum Teil recht hohe Häufigkeits-Hinweise, vor allem bei psychisch kranken Patienten; Einzelheiten dazu siehe unten.)

Definition – Häufigkeit – alter – Geschlecht

- Definition: Zoophilie (früher als Sodomie bezeichnet) ist eine Form des Sexualverhaltens, bei der sexuelle Erregung und Befriedigung überwiegend oder ausschließlich durch sexuelle Handlungen an/mit Tieren erreicht wird.

- Die Häufigkeit einer solchen lebenslangen sexuellen Orientierung auf Tiere ist gering, vermutet man. Exakte Daten sind nicht verfügbar. Eine wissenschaftliche Statistik ist in der Regel erst dann möglich, wenn die Betreffenden sich in Behandlung begeben, was entweder gar nicht oder nur bei sehr hohem Leidensdruck zu geschehen pflegt. Und bei so genannte sekundär auftretenden Konflikten und Problemen: partnerschaftlich, nachbarschaftlich, beruflich, polizeilich, juristisch u. a.

Man muss aber von einer hohen Dunkelziffer (d. h. unerkannten Fällen) ausgehen. In den USA schätzte man vor etwa fünf Jahrzehnten die Häufigkeit auf 8% beim männlichen und rund 4% beim weiblichen Geschlecht. In den 70er-Jahren soll sich dies deutlich reduziert haben.

  • Heute lässt die wachsende Diskussion des Themas in populärwissenschaftlichen Schriften und im Internet vermuten, dass Verbreitung und Förderung entsprechender Neigungen eher wieder zunehmen (und dadurch begünstigt werden?).

- Was Alter und Geschlecht anbelangt, so ging man früher davon aus, dass die Zoophilie vor allem während der Adoleszenz (also bei Heranwachsenden) eine Rolle gespielt hat und hier insbesondere bei männlichen Jugendlichen (vermehrt auf dem Lande?). Im fortgeschrittenen Alter sei sie dann beim weiblichen Geschlecht häufiger als gemeinhin vermutet (und hier dann eher in städtischen Gebieten?).

- Weitere Aspekte: Das früher landläufige Bild eines „Sodomisten„: geistig retardiert (zurückgeblieben bis schwachsinnig), dissozial (asozial), pervers, „unterste Grundschicht„, aufgrund von Alter, Aussehen, Stellung, Armut oder anderen Benachteiligungen auf dem Partnermarkt ohne jegliche Chance, alkoholkrank oder gar psychotisch (geisteskrank), wie es in der früheren (psychiatrischen) Literatur beschrieben worden ist (weil man nur diese Negativ-Auslese zu sehen bekam), gehört offensichtlich der Vergangenheit an.

Das Gleiche gilt für die einstige statistische „Erkenntnis„: Sodomie findet sich hauptsächlich auf dem Lande. So frühere US-amerikanische Untersuchungen: Fast die Hälfte aller Jungen auf (einsamen) Farmen hätten schon einmal einen sexuellen Mensch-Tier-Kontakt gehabt. Frauen wären dabei sicher häufiger zu finden gewesen, wenn nicht die überwiegende Zahl der Tiere auf den Bauernhöfen selber weiblichen Geschlechts wären – so manche Hypothesen.

Wie aber sieht man die Zoophilie derzeit?

- Heute, wo die Zoophilie nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird (es sei denn das Tierschutzgesetz greift ein), ist es noch schwerer, einen zahlenmäßigen Überblick zu bekommen.

Umfragen im Internet, z. B. durch die Psychiatrische Universitätsklinik München und Kasuistiken (Einzelfall-Darstellungen) legen aber die Vermutung nahe,

- - dass die erstmaligen Kontakte zwar weiterhin relativ früh beginnen, sich dann aber auch bis in das mittlere Lebensalter (und höher?) erstrecken,

- - dass die Zoophilie sozial keinesfalls nur einfache oder gar asoziale Kreise erfasst (im Gegenteil?)

- - und selbstredend Menschen beiderlei Geschlechts (in annähernd gleicher Häufigkeit?) einschließt,

- - die vor allem beruflich integriert, heterosexuell orientiert (und damit auch partnerschaftlich gebunden)

ihre sexuellen Beziehungen zu einem in der Tat geliebten(!) Tier ausleben und dies als eine zwar besondere, aber für sie essentielle Art von Liebe (und nicht nur Sexualität) empfinden.

- Was das „Liebes-Objekt„ anbelangt, handelt es sich meistens um Hunde und Pferde (siehe später).

- Was die seelische Gesundheit betrifft, mögen unter Zoophilen auch psychisch Labile, Gestörte oder Kranke sein (welcher Diagnose auch immer, konkrete Hinweise gibt es nicht), doch nehmen die Fachleute an, dass die Mehrzahl keine aktuell nennenswerten psychischen Störungen habe (auch wenn sich das aus herkömmlicher Sicht erst einmal ungewöhnlich anhört).

Es gibt aber auch Hinweise, dass es sich nach wie vor um eine Ersatz-Einstellung und damit -Handlung bei fehlender Gelegenheit zur Aufnahme anderer sexueller Kontakte handeln kann. Und dass ein gehäuftes Vorkommen bei Intelligenzminderung nicht auszuschließen ist, wobei es dann vor allem auf eine rein genitale Befriedigung ankomme, gleichgültig mit welchem „Partner„, was in diesem Fall dann auch ein Tier sein kann.

Außerdem wird immer wieder von Zoophilen berichtet, die - fachlich gesprochen - eine „psychodynamische Nähe„ zum Fetischismus oder gar Sadismus erkennen lassen. Letzteres - allseits verurteilt, nicht zuletzt von den Zoophilen selber - wird dann als Zoo-Sadismus bezeichnet.

Schließlich gibt es auch offensichtlich eine so genannte Sodomie-Pornographie (juristische Fachbezeichnung für pornographisches Material, das sexuelle Handlungen von Menschen mit (auch toten) Tieren wiedergibt). In Deutschland besteht dazu ein absolutes Verbreitungsverbot (siehe auch später).

Kurz: Selbst diese ausschließlich der statistischen Information dienenden Zeilen (wobei es nicht einmal eine statistische Zahlen-Grundlage gibt) machen deutlich: Die Zoophilie ist ein komplexes Phänomen, das - wie auch andere sexuelle Formen - die Vielfalt menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns widerspiegelt. Nachfolgend deshalb dazu einige gesonderte Gedanken.

Wie man die Zoophilie heute zu sehen versucht

Einen interessanten Beitrag zum Thema sexuelle Mensch-Tier-Kontakte lieferten die Doktoren S. Dittert und O. Seidl sowie Professor Dr. M. Soyka von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität München. Aufgrund dreier Falldarstellungen und einer kleinen Umfrage im Internet kommen sie zu folgenden Überlegungen (S. Dittert, O. Seidl, M. Soyka: Zoophilie zwischen Pathologie und Normalität. Darstellung dreier Kasuistiken und einer Internet-Befragung. Nervenarzt 1(2005)61):

Der Wandel in der gesellschaftlichen Beurteilung sexueller Mensch-Tier-Kontakte von der Sodomie, Bestiophilie (oder gar Bestialität) als schwerster Sünde mit gerichtlicher Verfolgung oder gar Todesstrafe über Jahrhunderte hinweg bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit der heutigen Einstellung zur Zoophilie, die von der getadelten Perversion über die sexuelle Deviation bis zur Störung der Sexualpräferenz und schließlich „persönlichen Angelegenheit„ reicht, wenn es nicht zur Verletzung oder gar Tierquälerei kommt, ist schon ein eindrückliches Dokument menschlichen Gesinnungswandels.

Dazu zwei gesonderte Hinweise im Kasten, nämlich:

-Die Zoophilie aus der Sicht der Sexualwissenschaften vor acht Jahrzehnten als spezieller Beitrag sowie

-zur Kritik an der Internationalen Klassifikation von sexuellen Funktionsstörungen, sexuellen Perversionen und Geschlechts-Identitätsstörungen aus der Sicht der Sexualmedizin heute.

Zoophilie – aus der Sicht der Sexualwissenschaften vor acht Jahrzehnten

Bevorzugung von Tieren zu geschlechtlichen Akten oder Manipulationen. Bei Schwachsinnigen, Epileptikern, Dementen, erheblich Degenerierten. Häufig auf der Basis gesteigerter geschlechtlicher Erregbarkeit. Delikte meist bei „Dorftrotteln„ und Landstreichern, zuweilen im Rausch. Meine Beobachtungsfälle gehören alle hier her. Neben dieser „primitiven„ Zoophilie habe ich zoophile Neigungen, die sich nur in der Phantasie betätigen, einige Male bei schüchternen, in ihrem sexuell-erotischen Vorstellungsleben auch sonst depravierten Psychopathen leichteren Grades gefunden, bei denen eine lebhafte Pubertätsphantasie an exogene Eindrücke dieser Art anknüpfte. Bisweilen irren sadistische Neigungen auf Tiere ab; häufiger noch fand ich Fälle von larviertem Masochismus, die sich beim Anblick der Züchtigung von Pferden durch Kutscher oder von Hunden sexuell erregten, indem sie sich in das Tier hineinfühlten, sich vorstellungsmäßig mit ihm identifizierten. Bei primitiven Völkern sollen zoophile Akte nicht ganz selten sein. Die Genese dieser Perversion entspricht dem typischen Schema (siehe „Perversion und Perversität„).

A. Kronfeld in: M. Marcuse (Hrsg.): Handwörterbuch der Sexualwissenschaft. A. Marcus & E. Webers-Verlag, Bonn, 2. Aufl. 1926. Nachdruck im Walter de Gruyter-Verlag, Berlin 2001

Natürlich gibt es nach wie vor „seelisch abartige„ (heute etwas neutraler als „gestört„ bezeichnete) Menschen, die es bis zum Zoo-Sadismus treiben (was von der bewusst als sexuell erregend erlebten Tierquälerei bzw. Grausamkeit bis zur deutlich sexuell gefärbten genitalen Verstümmelung und Tötung von Tieren gehen kann). So etwas, wenn es ruchbar und in den Medien verbreitet wird - prägt natürlich die Gesamteinstellung der Bevölkerung (ähnlich der Gewaltdelikte schizophren Erkrankter, auch wenn sie noch so selten sind).

Im Allgemeinen gehen aber die Experten bei aller Vorsicht davon aus, dass die Zoophilie heute nicht mehr von vornherein und vor allem grundsätzlich mit einer (zumindest schweren) psychischen Störung oder gar mit geistig-seelischen Defekten in Verbindung gebracht werden kann. Diese Kombination dürfte - so die Münchner Autoren - heute eher der Sonderfall sein. Dabei können auch sie nicht die Frage klären, ob dies nun eine neuere gesellschaftliche Entwicklung ist oder ob sich die relativ „normalen„ Zoophilen im Zuge der größeren gesellschaftlichen Toleranz für abweichendes Verhalten nur häufiger bemerkbar machen. Jedenfalls - so ihre Schlussfolgerung - lässt sich derzeit eine starke Tendenz zur „Ent-Pathologisierung„ der Zoophilie erkennen (also die Neigung, nicht gleich alles für seelisch krank zu erklären). Dies hat wahrscheinlich auch etwas damit zu tun, dass nicht wenige Zoophile sich „outen„, dabei in ihrem Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis zwar auf Erstaunen stoßen, aber auch die Überlegung anregen, dass der Betreffende ja gar kein „Sex-Monster„, sondern ein ganz normaler Mitmensch ist.

So bestehe heutzutage zunehmend die Tendenz, sagen die Münchner Psychiater, dass die Zoophilie - vergleichbar der Homosexualität, über die auch keiner mehr moralisch oder gar juristisch die Nase rümpft -, als eine Variante im breiten und bunten Spektrum menschlicher Sexualität zu betrachten ist, die keiner speziellen Behandlung bedarf, wenn sie nicht ins Extrem abgleitet (s. o.).

Dem entspricht auch, dass sich die Zoophilen selber als in der Regel nicht „krank„ und behandlungsbedürftig erleben (wobei die berüchtigten Ausnahmen die Regel bestätigen). Das Gleiche gilt für ihre Beziehungsfähigkeit (siehe die frühere Überlegung, dass es sich meist um intelligenzgeminderte, isolierte, kontaktgestörte oder von Beruf (Hirte) und Örtlichkeit (einsam, auf dem Lande) benachteiligte Personen handelte). Interessant auch der wachsende Hinweis, dass nicht wenige (also sicher nicht alle!) Zoophile ihre Neigung als „ich-synton„ erleben, also als ein integrierter Teil ihrer Persönlichkeit (im Gegensatz: ich-dyston = als fremd und unerwünscht für die eigene Wesensart empfunden). Selbst Schuldgefühle spielen keine dominante Rolle mehr, meinen manche Experten (es sei denn gegenüber den Eltern, die sich wegen dieser „besonderen Sexualitätsform„ ihre Sorgen machen könnten).

Zur Kritik an der internationalen Klassifikation von sexuellen Funktionsstörungen, sexuellen Perversionen und Geschlechts-Identitätsstörungen

  • „Manche Sexualmediziner oder Psychoanalytiker glauben ziemlich genau zu wissen, welche Sexualität natürlich und reif, normal und gelungen, gesund und ungestört ist. Ich gehöre nicht unbedingt zu ihnen, und zwar aus folgenden Gründen:

Seit dem es unsere Sexualität als ein Abgegrenztes und Allgemeines gibt, also eigentlich erst seit dem 19. Jahrhundert, haben sich die Vorstellungen von natürlicher und widernatürlicher, von normaler und abnormer, von gesunder und kranker Sexualität ständig verändert. (...) Doch die Sexualität sollte immer noch so sein, wie sie einmal vor mehr als 100 Jahren von unseren wissenschaftlichen Vorgängern verstanden worden ist: ganz natürlich. Nüchtern betrachtet aber ist „natürliche„ Sexualität tierisch, nichts als Reflex, Instinkt, Verschlingung: ein Inbegriff des Schreckens.

Auf die Frage, was eine sexuelle Störung sei, gibt es heute nicht nur eine glatte, sondern auch eine verschlungene Antwort: Die glatte Antwort verweist auf Dysfunktionen, Dysphorien und Dysphilien, die in Krankheitslehren und Symptomregistern erfasst sind (...) Dieser Antwort zufolge ginge es also um gestörte Funktionen, Missempfindungen, abweichendes Verhalten und krankhaftes Erleben. Das aber wirft bereits weitere Fragen auf, die eine etwas kompliziertere Antwort erfordern. (...)

Was beispielsweise stellen sich die Expertinnen und Experten unter „Funktion„ vor? (...) Kann nicht die „erektile Dysfunktion„, von der unsere Mediziner neuerdings so selbstgewiss reden, eine seelische Funktion haben, die für das innere Gleichgewicht der Person (und des Paares) von Bedeutung ist? Und gilt das nicht noch tiefreichender für die Dysphorien und Dysphilien, für die so genannten Paraphilien oder Perversionen? Dürfen wir sie, wenn das so ist, einfach beseitigen, sofern wir mit therapeutischen Waffen schweren Kalibers dazu imstande wären? Oder bestünde die Gefahr, die Person und nicht „nur„ ihre Perversion zu zerstören? Ahnen unsere Mediziner, die in einer Etappe der allgemeinen Psychologisierung aufgewachsen sind, dass eine Dysfunktion eine Funktion haben kann? (...) Lässt sich das, was ein Mensch als krankhaft erlebt, nur individuell bestimmen? Oder ist es auch kulturell bedingt, vielleicht sogar in erster Hinsicht? Unter welchen Umständen bezeichnen wir ein sexuelles Verhalten als „abweichend„, „deviant„, „paraphil„ oder „pervers„? (...) Oder bezieht sich „normal„ immer auf Normativität und Normalität, also auf Recht und Ordnung, Moral und Common Sense?

Hängt die Diagnose „sexuelle Störung„ oder „sexuelle Perversion„ nicht sehr davon ab, wer mit wem zu welcher Zeit unter welchen Umständen und mit welchem Ziel in Kontakt gerät? Ändern sich die Diagnosen womöglich schneller, als uns recht ist? Hinken wir folglich mit unseren Vorstellungen oft dem hinterher, was der Zeitgeist injiziert, die Diskurse diktieren und die Imperative bestimmen?„

Auszüge aus dem Kapitel 1: Was heißt sexuelle Störung? von Volkmar Sigusch, aus dem Buch: Volkmar Sigusch (Hrsg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung, 3. Auflage, 2001

  • „Klassifikationen sexueller Störungen blenden mehr aus, als sie zu beleuchten vermögen. Sie trennen zwangsläufig Lebensbereiche und Lebensäußerungen voneinander ab, die miteinander verschmolzen sind. Sie müssen sich an Erscheinungen halten, die nach Möglichkeit von vielen Untersuchern dingfest gemacht werden können. Bei den Funktionsstörungen sind das die so genannten sexuellen Funktionen, bei den Perversionen sind das vom üblichen Sexualobjekt oder Sexualziel quantitativ oder qualitativ abweichende Verhaltensweisen, bei den Delinquenzen sind das Straftaten, bei den Geschlechtsidentitätsstörungen sind das Abweichungen vom üblichen Rollenverhalten oder erwarteten geschlechtlichen Empfinden.

In den ersten Kapiteln dieses Buches habe ich zu zeigen versucht, wie sehr die scheinbaren Naturkonstanten Sexualität, Liebe und Geschlecht einem allgemeinen Wandel unterliegen, so dass für uns nicht mehr alles, was unsere Vorgänger als Störung oder Krankheit angesehen haben, auch heute noch gestört oder krank ist und wir mit Sicherheit annehmen können, das unsere Nachfolgerinnen und Nachfolger mit unseren Krankheitsregistern so verfahren werden wie wir mit den auf uns gekommenen.

International sind zurzeit auf dem psychiatrisch-sexuologischen Gebiet zwei Klassifikationen tonangebend: Das „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders„ der American Psychiatric Association (APA), kurz DSM-IV genannt (inzwischen DSM-IV-TR, Anm. d. A.), und die „Internationale Klassifikation psychischer Störungen„ der Weltgesundheitsorganisation (WHO), kurz ICD-10 genannt (...). Beide Manuale sind weder formal noch inhaltlich befriedigend, wobei das DSM-IV solider gearbeitet ist als die ICD-10. Beide Manuale sind ganz überwiegend symptomatologisch-deskriptiv aufgebaut (also vor allem das Beschwerdebild beschreibend, Anm. d. A.), enthalten vermeidbare sprachliche und formale Schludrigkeiten, nosologische Ein- und Ausblendungen (Nosologie = Krankheitslehre, systematische Beschreibung der Krankheiten, Anm. d. A.), die problematisch sind, sowie Brüche ihrer eigenen Systematik (...).

Insgesamt sind die Klassifikationen, obgleich inhaltlich beinahe leer, höchst problematisch, weil sie der Fiktion erliegen, es ließe sich über die Kulturen und Gesellschaften hinweg so etwas wie eine Weltsexualität samt ihrer Störungen definieren und erfassen. Tatsächlich gibt es aber das, was wir (immer noch) Sexualität nennen, nur in Europa und Nordamerika - als ein sehr spezifisch Konstruiertes und (nirgendwo anders) allgemein Durchgesetztes. Umso bornierter und roher sind Weltregister; sie können gar nicht anders, als auf einer präkulturellen und damit auch präpsychischen Ebene der bloßen Deskription zu verharren, die eigentlich nur den kleinsten gemeinsamen Nenner erfasst: psychophysische Grundreaktionen, um nicht zu sagen: Geschlechtsreflexe. Im Besitz der finanziellen, insbesondere der medienindustriellen Mittel kommen die Reichen auch bei bestem Willen nicht umhin, ihre Vorstellungen von Sexualität und sexuellen Störungen jenen Ländern aufzuzwingen, die ganz andere Probleme als erotisch-sexuelle haben. (...)

Die Klassifikation sexueller Perversionen oder Paraphilien oder Deviationen ist noch zeit- und kulturgebundener als die Klassifikation sexueller Funktionsstörungen. Jede Zeit, jede Kultur bezeichnet andere Begierden, Fetischisierungen und Eigenheiten als verdreht, verrückt, abnorm oder krank. Manchmal ereignet sich der Vorstellungs- und Bewertungswandel sehr schnell (...).

Insgesamt kennt das DSM-IV noch sieben bis acht, die ICD-10 noch sechs Paraphilien von nosologischem Rang. Ich denke, in einigen Jahrzehnten werden es entweder noch weniger sein, weil man sich nicht mehr wird vorstellen können, dass Voyeurismus oder Fetischismus Krankheiten sind, oder es werden sehr viel mehr sein, weil im Zuge von Diskursen, wie den gegenwärtig um Geschlechtsdifferenz, sexuelle Gewalt und sexuellen Missbrauch zentrierten, neue Paraphilien auftauchen werden, die man dann vielleicht wieder Perversionen nennen, Medizin und Psychologie überantworten und damit zu behandlungsbedürftigen Krankheiten erklären wird. Passieren könnte natürlich auch, das Perversionen, wie es im Augenblick Mode ist, entsexualisiert und entfetischisiert werden, so dass in dieser Rubrik Auffälligkeiten versammelt werden können, die mit Partialisierung, Entwertung, Selbstzerstörung, Fremdschädigung usw. einhergehen, ohne dass es zu sexuellen Manifestationen kommt (...)

Wir sehen also, es hängt nicht nur von den allgemeinen Dispositiven oder Objektiven ab, welche sexuellen Vorlieben und Praktiken als klinische Entitäten betrachten werden. Jede Expertin und jeder Experte hat, je nach Ausbildung, Erfahrung und eigener Verfassung, eine andere Vorstellung davon, was überhaupt pervers oder paraphil sei und wie bestimmte Praktiken zuzuordnen wären„.

Auszüge aus dem Kapitel 10: Symptomatologie, Klassifikation und Epidemiologie sexueller Störungen von Volkmar Sigusch (Hrsg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. 3. Aufl., Thieme-Verlag, Stuttgart-New York 2001

Wo sich die Zoophilie heute einreihen könnte

Tatsächlich sprechen die Sexualwissenschaftler inzwischen von einem „Strukturwandel der Sexualität„ gegen Ende des 20. Jahrhunderts und beschreiben dies sogar als „neo-sexuelle Revolution„ in Abgrenzung von der „sexuellen Revolution der 60er-Jahre„ (V. Sigusch - siehe auch der entsprechende Kasten).

Diese Veränderungen bestünden in einer kulturellen und sozialen Transformation der Sexualität mit dem verstärkten Auftreten neuer Dimensionen und Präferenzen (Vorlieben), die „bisher verschüttet waren„ oder nur im Verborgenen praktiziert werden konnten. Das führe einerseits zu einer Vielfalt „neuer„(?) Sexualformen, vor allem aber zu einer größeren allgemeinen Akzeptanz bisher als abweichend oder gar krankhaft beschriebener sexueller Verhaltensweisen. Und dies mit allen (positiven) Folgen für die Betroffenen, die früher voller Schuldgefühle an ihren Verheimlichungs-Zwängen litten und entsprechende Ausgrenzungsgefahren hinnehmen mussten.

Interessant auch, dass eine Tendenz zu einer vom Partner unabhängigen Sexualität ausgemacht werden kann. Und dies bis hin zu den Stichwörtern „selbst-disziplinierte und selbst-optimierte„ sexuelle Aktivität oder gar „Self-sex„. Hier also hätte auch die Zoophilie von heute ihren Platz, meinen manche sexualwissenschaftlich engagierte Experten.

Wie stellt man sich die Ursache der Zoophilie vor?

Zur Frage von Ätiologie (Ursache) und Pathogenese (Krankheitsverlauf) der Zoophilie bleiben nach wie vor viele Aspekte offen. Dabei war schon dem Vater der Psychoanalyse, Sigmund Freud aufgefallen, dass es sich bei den Zoophilen (damals Sodomisten genannt) - ähnlich wie bei den Päderasten (historische Bezeichnung für homosexuelle Pädophilie, also sexuelle Beziehung zwischen (pubertierenden) Jungen und erwachsenen Männern) - um Menschen handele, die in allen anderen Bereichen außerhalb ihres Sexuallebens „dem Durchschnitt entsprechen„. Dass die Zoophilie aber eine eigenständige sexuelle Lebensform jenseits einer krankhaften Entwicklung sein könnte, nahm S. Freud damals nicht an.

Heute stellt sich die Frage: Handelt es sich um eine von vornherein schon angelegte (biologische, genetische) Variante der menschlichen Natur oder um die psychodynamisch begründete Folge einer seelisch-körperlich-psychosozialen Entwicklung?

Frühkindliche seelische Verwundungen?

Nicht wenige psychoanalytisch orientierte Experten (und Autoren) sprechen in diesem Zusammenhang von einer „ödipalen Störung„ und verstehen die Zoophilie als Abwehr von Kastrationsängsten (siehe Kasten). Auch finden sie eine ähnliche „heftige zwischenmenschliche Dynamik„ bei Menschen, die ihre von der („üblichen„) Heterosexualität (zum anderen Geschlecht) abweichende sexuelle Präferenzen (Vorlieben) zu leben versuchen.

Andere Experten betonen die aggressive Komponente der Zoophilie. Sie sehen sie als den Versuch, Hilflosigkeit in Macht umzukehren (in diesem Fall über ein Tier). Und dies vor allem als Reaktion auf psychische Traumen (seelische Verwundungen) aus der Kindheit.

Ödipus-Komplex – ödipale Störung

Nach Ödipus, aus einer griechischen Sage der Sohn des thebanischen Königs Laos und seiner Frau Iokaste, der sich selbst blendete, als offenbar wurde, dass er seine eigene Mutter geheiratet und mir ihr vier Kinder gezeugt hat.

Sigmund Freud verstand darunter die innerhalb eines Gesamtkomplexes auftretenden Gefühle von Liebe und Hass, die ein Kind seinen Eltern gegenüber empfindet. Dabei kommt es zu Liebe und Inzestwünschen gegenüber dem gegengeschlechtlichen sowie zu Hass und Eifersuchtsgefühlen gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil (manchmal auch umgekehrt, häufig mischen sich sogar beide Formen).

In einer normalen Entwicklung gelingt die Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil und die Verdrängung der damit zusammenhängenden Kastrations-Ängste; die ödipale Situation ist ausgestanden. Gelingt die Bewältigung aber nur unzureichend, kann sich daraus eine Störung mit (über-)kompensatorischen (Fehl-)Handlungen entwickeln.

Der weibliche Ödipus-Komplex heißt Elektra-Komplex.

Neuere Untersuchungen (wenngleich bei begrenzten Zahlenverhältnissen) können allerdings solche frühkindlichen Traumatisierungen und damit Entwicklungsstörungen bei Zoophilen nicht bestätigen. Meist handelt es sich um weitgehend bzw. überwiegend relativ normal verlaufende Kindheitsphasen und ein zumindest nach außen hin ungestört erscheinendes Elternhaus. In allen Fällen - für und wider - muss man allerdings einräumen: Beurteilen kann man nur jene Fälle, die sich in Behandlung begeben und die damit nicht nur psychologisch, sondern auch statistisch fassbar sind. Das führt sowohl früher wie heute zu einer begrenzten Aussagekraft (wobei nur diejenigen in Behandlung kommen, die sie nötig haben, nicht die unbekannte Zahl jener, die mit diesem oder jenem Phänomen, hier der Zoophilie, problemlos zurechtkommen).

Gelegenheits- oder Not-Zoophilie?

Was nicht von der Hand zu weisen ist, ist die immer wieder auftauchende These des „Substituts (Ersatzes) für einen nicht vorhandenen Sexualpartner„. Das hat auch S. Freud in seiner „Surrogat-These„ (Surrogat = das Gleiche, nämlich Ersatz- oder Behelfsmittel) gemeint, bis hin zu der Schlussfolgerung, dass „ein feige oder impotent gewordenes Individuum„ ein leichter zugängliches Sexualobjekt sucht oder dass ein heftiger Triebimpuls sich auf ein aktuell gerade vorhandenes Objekt richtet.

Dies nannte man früher die Gelegenheits- oder gar Not-Zoophilie. Und diese hat sicher bestanden und besteht auch heute noch. Sie dürfte aber nur einen Teil der zoophilen Aktivitäten erklären; heute, d. h. in unserer Zeit und Region mit ihren Möglichkeiten auf vielerlei Gebieten wahrscheinlich den kleineren.

Was den Experten derzeit auffällt, ist die ungewöhnlich große Bandbreite von Praktiken und Geschlechtsrelationen innerhalb der Zoophilie, d. h. zusammen mit homosexuellen, heterosexuellen und bisexuellen Beziehungen. Oder auf Deutsch: Nicht wenige praktizieren Mehreres zusammen.

Dies alles macht eine so genannte monokausale Genese (nur einen Grund, eine Ursache zulassend) unwahrscheinlich. Wenn es auch nicht so viele Gründe wie Betreffende gibt, so wird man sich doch mit mehreren Konstellationen anfreunden müssen.

Frühe Prägung?

Eine interessante These ist das Konzept der Prägung. Das fällt nun in der Tat auch bei den Zoophilen auf, nämlich der frühe Beginn. Viele haben bereits während der Pubertät eine besondere sexuelle Präferenz (Vorliebe) für Tiere, was früher wie heute gleich zu sein scheint. Meist war es eine zufällige (aber intensive) Begegnung mit einem Tier und dies in einer besonders sensiblen Lebensphase der Pubertät. Das Phänomen der „Prägung„ in dieser Altersspanne ist also wissenschaftlich sicher noch weiter zu verfolgen.

Umwandlungs-Wünsche in einen Tierkörper?

Ein auffallendes Phänomen, das die Münchner Experten insbesondere aus ihrer Internet-Befragung bestätigt bekamen, war der intensive Wunsch vieler Zoophiler nach einer Transformation (Umwandlung, Umgestaltung, Umformung) ihres Körpers in den eines Tieres. Ohne auf weitere Einzelheiten eingehen zu können, zeigte sich doch rasch, dass dieser unerfüllbare Wunsch sogar zu depressiven Verstimmungen führen kann. Dabei ging es nicht (nur) um sexuelle Phantasien, sondern auch um das narzisstische Bedürfnis der Identifizierung mit einem starken und schönen Objekt (psychodynamische Einzelheiten dazu siehe das spezielle Kapitel über den Narzissmus).

So etwas findet man auch bei den Transsexuellen, die sich bis zu ihrer operativen Umgestaltung in einem „falschen Körper„ wähnen. Bei den Zoophilen ist natürlich in dieser Hinsicht nichts zu machen, doch kann eine enge Mensch-Tier-Beziehung diesen unerfüllbaren Wunsch nach Transformation zumindest etwas mildern.

Dass es sich bei diesem innigen Begehren, mit einem Tier(körper) zu verschmelzen, um ein ungewöhnliches, aber für den Betroffenen durchaus ernstes Phänomen handelt, deutet auch die Selbsttötungsgefahr an, die manche Zoophile beschleicht (eine Erkenntnis, die sich erst langsam wissenschaftlich etabliert).

Zu solchen depressiven bis suizidalen Einbrüchen kann es bei entsprechender Einstellung vor allem dann kommen, wenn in belastenden(!) Situationen kein „tröstendes„ Mensch-Tier-Verhältnis zur Verfügung steht.

Man nimmt deshalb in Expertenkreisen an, dass das Tier in dieser Situation und Konstellation eine wichtige psychisch stabilisierende Funktion bekommt. Dies besonders dann, wenn in dieser Situation oder überhaupt kein menschlicher Beziehungspartner verfügbar ist. Hier wird also deutlich, dass es sich bei manchen sexuellen Mensch-Tier-Kontakten nicht nur um eine rein sexuelle Befriedigung, sondern um ein kommunikatives Bedürfnis handelt.

Mehrschichtige Entstehungsweise?

Zusammenfassend sind deshalb S. Dittert, O. Seidl und M. Soyka sowie andere Experten der Meinung, dass es sich bei der Zoophilie um keine einheitliche Ätiologie (Krankheitsursache) handelt. Es gibt psychopathologisch schwer erkrankte Betroffene, es gibt Menschen mit Konflikten, die sich in eine sexuelle Mensch-Tier-Partnerschaft flüchten, es gibt Gelegenheits- und Not-Reaktionen und es gibt sicher auch die besondere Form der menschlichen Sexualität ohne seelisch-geistige Störung mit einem Tier. Dabei spielen - wie in anderen sexuellen Präferenzen auch - vor allem vier Ebenen eine Rolle, nämlich Verhalten, Selbstdefinition, Phantasievorstellungen und körperliche Erregbarkeit.

Gesellschaftliche Vorbehalte betreffen vor allem die fehlende Einvernehmlichkeit durch zoophile Handlungen und die Vorstellung, sexuelle Handlungen zwischen verschiedenen Arten seien nicht naturgemäß. Dem wird entgegengehalten, dass einerseits Tiere (insbesondere gegenüber Menschen mit starker emotionaler Bindung an Tiere) in der Regel freiwillig teilnehmen (u. U. sogar die Initiative ergreifen) und dass sexuelle Handlungen zwischen verschiedenen Tierarten (jedenfalls in Gefangenschaft) durchaus beschrieben sind. Auch wird aus biologischer Perspektive darauf hingewiesen, dass die Eigenschaft, sich mit Angehörigen einer anderen Gattung paaren zu können und gelegentlich zu wollen, nicht etwa ein Anzeichen menschlicher Unnatur oder Verderbtheit sei, sondern sich bei vielen Geschöpfen finde. Als Beispiel nennen manche Tierpsychologen den einsamen Kanarien-Hahn, der seinen menschlichen Betreuer anbalzt oder das brünstige Gorilla-Weibchen, dass den beobachtenden Tierpsychologen mit unübersehbaren Gebärden und Körperpositionen zum Koitus einlädt, ja geradezu darum bettelt und ihn damit in peinlichste Verlegenheit stürzt.

Der Mensch - so die Experten - ist in solchen Fällen eben bloß der Angehörige irgendeiner anderen Spezies, ein Ersatz für einen Partner der eigenen Art. Solche wertfrei analysierten tierpsychologischen Beobachtungen legten nahe, dass der Mensch innerhalb bestimmter Grenzen biologisch darauf eingestellt sei, auf eine sehr große Variationsbreite von Reizen und von möglichen Partnern sexuell zu reagieren (nach G. Bleibtreu-Ehrenberg).

Zoophilie und Internet

Zum Schluss ein interessanter Hinweis der Münchner Autoren, der sich ja schon aus dem Titel ihrer Publikationen ergibt, nämlich der Bedeutung des Internets für den Zoophilen heute.

Einen wesentlichen Anteil an der relativ guten sozialen Integration mancher(vieler?) Zoophiler heute(!) dürfte neben der größeren gesellschaftlichen Toleranz die ständig vorhandene Kommunikationsmöglichkeit mit Gleichgesinnten im Internet haben.

Die Bedeutung des Internets für die psychische Stabilisierung und Identitätsbildung der Zoophilen und wahrscheinlich auch vieler anderer Randgruppen der Gesellschaft ist im klinischen Alltag und in der Literatur noch viel zu wenig beachtet worden, stellen die drei Psychiater fest. Das Internet schaffe ein bisher noch nicht da gewesenes breites Kommunikationsforum gerade für jene Personen, die früher im Verborgenen leben mussten. Es wird neben dem Austausch von Informationen insbesondere dazu genutzt, um in der virtuellen Begegnung mit einer Vielzahl von Menschen gleicher sexueller Präferenz das Gefühl der Devianz (also des abweichenden Verhaltens bis hin zum Vorwurf der „Abartigkeit„) zu mildern oder gar zu löschen.

Damit dient das Internet der Verstärkung der eigenen Identität, auch als Zoophiler. Wie wichtig dieses Kommunikationsmedium für die sexuellen Mensch-Tier-Kontakte ist, zeigt schon dessen offenbar häufiger bis exzessiver Gebrauch der Zoophilen.

Allerdings: Wie weit diese virtuellen (nur scheinbar realen) Welten die unmittelbaren Erfahrungen und Begegnungen ersetzen können, bleibt noch zu untersuchen, mahnen die Experten S. Dittert, O. Seidl und M. Soyka.

Über die Auswahl der sexuellen Tier-Partner

Wenn es schon bis hierher schwer war, sich eines solchen Themas ohne zwiespältige, vielleicht sogar ablehnende Gefühle anzunehmen, so wird es bei dem Unterkapitel über die Auswahl sexueller Tier-Partner und konkrete Praktiken noch enger.

Diese Reaktion ist völlig normal, man darf sie zulassen und eingestehen. Was aber als Aufgabe bleibt, auch für hilfsbereite Laien (die sicher eher konsultiert werden als die Fachleute, nämlich Sexualmediziner, Psychiater und Psychologen) ist der alte Lehrsatz: Wissen ist Macht - und zwar Macht zu helfen.

Nachfolgend deshalb neben den eher theoretischen Überlegungen zu Beginn dieses Beitrags jetzt auch konkrete Hinweise (zumindest in einem Rahmen, wie ihn diese Serie vorgibt). Im Einzelnen:

- Die Auswahl der tierischen Sexualpartner hängt offenbar von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Der naheliegendste ist die „Verfügbarkeit„. Deshalb sollen - zumindest früher - zoophile Tendenzen auf dem Lande häufiger vorgekommen sein. Ob das heute noch der Fall ist, ist schwer nachprüfbar.

- Ein weiterer, inhaltlich noch wichtigerer Aspekt ist die Attraktivität des Tieres als Sexualpartner. Das ist ein überaus individuelles Phänomen. Es wird aber dann verständlicher, wenn man sich seine eigenen Sympathien/Antipathien ohne sexuelle Komponente gegenüber der Tierwelt vor Augen hält.

- Ein für die Sexual-Praxis entscheidender Faktor, nämlich wenn es um die konkrete Sexual-Technik geht, sind Größe, Form und Sauberkeit des tierischen Geschlechtsorgans. Auch der Geruch des gesamten Tier-Körpers spielt eine wichtige Rolle (wie beim Menschen auch: Man kann jemand „riechen„ oder auch nicht).

- Was die Art des Tier-Partners anbelangt, so dominiert unter den Haustieren der Hund: leicht abzurichten, anhänglich, halbwegs kalkulierbar und schon unter „nicht-sexuellem Blickwinkel„ eher ein „Familienmitglied„ als ein Haustier, was wohl die meisten Hundebesitzer bestätigen können. Hunde werden offenbar am liebsten als Partner gewählt. Das war schon früher so und führte in bestimmten Epochen und Gesellschaften zu einer regelrechten „Schoßhündchen-Mode„ (die auch heute noch vereinzelt anzutreffen ist, auch unter „Medien-Prominenten„). Einzelheiten siehe später.

Bei den so genannten „Nutztieren„ ist es vor allem das Pferd, das auch heute noch eine führende Rolle einnimmt (wobei man vermutlich nur dann auf solche Kontakte aufmerksam wird, wenn wieder einmal von der Schändung bzw. sexuell motivierten Verletzung von Stuten berichtet wird, was zurecht Empörung auslöst, nicht zuletzt unter den „tierliebenden Zoophilen„ selber, und zwar nicht nur aus humanitären Gründen, sondern weil sie sich dann wieder besonders in der „Schusslinie„ wähnen). Pferde haben in der Tat von der Anatomie her gewisse erotische Vorteile.

Beteiligt sind aber auch Ponys, Esel, Rinder, Kälber, Kühe, und vor allem in den südlichen Ländern Ziegen, Schafe und Schweine (falls man sie an den menschlichen Körperkontakt gewöhnen kann).

Dies ist beispielsweise nur bedingt möglich bei Katzen (die bekanntlich ihren eigenen Kopf haben und für den sexuellen Verkehr schon von der Größe her kaum geeignet sind). Das soll aber bei Großkatzen anders sein, so absonderlich es sich anhört. Jedenfalls sind Kontakte mit Löwen und Tigern beschrieben (selbst heute!), was sich der Durchschnittsbürger zwar kaum vorstellen kann, doch ist es prinzipiell möglich. Allerdings setzt dies eine besondere Kenntnis und Vertrautheit voraus, was die dafür infrage kommenden Interessenten sehr begrenzen dürfte (die sich dann auch mit dem typischen Paarungsverhalten von (Groß-)Katzen mittels Prankenhieben und Nackenbissen arrangieren sollten, wie in manchen Berichten ironisch vermerkt wird).

Während man sich bei den bisher erwähnten Tierarten eine positive Gemütsregung gegenüber dem menschlichen Sexualpartner ggf. vorstellen kann, zumindest in besonders gelagerten Fällen, ist es beim Federvieh wie Hühner, Gänse und Enten gewiss anders. Sie werden - wie man hört am ehesten im Fernen Osten - offenbar grundsätzlich ohne emotionale Bindung missbraucht. Das ist anatomisch angesichts der eier-produzierenden Kloake (dem Geschlechtsorgan beim weiblichen Tier) zwar möglich, führt aber oft durch Organ-Zerreißungen und damit inneres Verbluten zum Tode (was dann dem Zoo-Sadismus entspricht vor allem wenn noch während des Sexualkontaktes durch aktive Tötung des Tieres mit anschließenden Todeszuckungen der menschliche Orgasmus erhöht werden soll). Auch dies ist dem „wahren Zoophilen„ ein Gräuel - in jeder Hinsicht.

Es werden aber auch Fische, kleine Schlangen oder gar Mäuse missbraucht, die durch ihre Befreiungsversuche der vaginalen Stimulation dienen sollen. In diesem Fall wird deutlich, dass es nicht nur männliche Zoophile gibt. Ein altes und früher durchaus geläufiges Beispiel sind zur vaginalen bzw. Klitoris-Stimulation abgerichteten Schoßhündchen (daher der Name, und nicht nur weil sie auf dem Schoß sitzen) oder auch größere Hunde, wie sie in manchen Epochen und Gesellschaftskreisen durchaus zur zoophilen Sexual-Mode gehör(t)en. Ähnliches gilt auch für entsprechend abgerichtete (Zier-)Vögel, obgleich man sich eine solche Stimulations-Situation noch weniger vorzustellen vermag.

Über konkrete Einzelheiten zoophiler Praktiken zwischen Mensch und Tier (aber auch in der Kombination: zwei Menschen ein Tier oder umgekehrt) siehe die entsprechende Literatur (offenbar auch immer häufiger mit Einzelheiten im Internet). Eine kurz gefasste, aber sehr konkrete Übersicht zu Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren sexueller Techniken auch im „Lexikon der Tabubrüche„ (siehe weiterführende Literatur).

Gefahren zoophiler Praktiken

Was die Gefahren zoophiler Praktiken anbelangt, so sei auch hier auf die Fachliteratur bzw. kurz gefasst auf das schon erwähnte Lexikon der Tabubrüche verwiesen. Dabei geht es - um nur diesen Faktor zu streifen - aber nicht nur um die seelischen und psychosozialen Belastungen, sondern auch um ernste, u. U. tödliche Verletzungsgefahren. Und dies betrifft nicht nur das Tier (in extremen oder gar zoo-sadistischen Situationen), sondern auch ggf. den menschlichen Partner, insbesondere weiblichen Geschlechts. Beispiele: der so genannte Penisknochen bei Hunden und Pferden zur Gliedversteifung, die bisweilen offenbar wenig bekannte Größe und Dicke des erigierten Penis beim Hengst, die bei der Begattung von Hunden untereinander erkennbare Untrennbarkeit (Schwellknoten), die auch beim sexuellen Partnerin-Rüden-Kontakt vorkommen kann und beim Oral-Sex die Unsicherheit, ob der tierische Partner nicht doch einmal zubeißt, auch wenn er das nicht als Aggressivität gewertet haben will. Schließlich hört man auch bei nicht-sexuellen Liebkosungen zwischen Mensch und Hund oder Pferd immer wieder von folgendschweren Verletzungen und damit schwer korrigierbaren Entstellungen im Gesichtsbereich.

So gelten also die Mahnungen entsprechender „Informationsquellen für Zoo-Sexuelle„ einerseits aus reiner körperlicher Vorsicht heraus, andererseits aber auch aus psychologischer Sicht: Sexuelle Kontakte mit einem Tier, insbesondere wenn nicht nur eine erotische Beziehung (Kuscheln, Schmusen), sondern der sexuelle Vollzug gesucht wird, sollte man nie unvermittelt aufnehmen (schon gar nicht mit einem fremden Tier), heißt es. Es gilt auch hier - wie im Liebesleben generell - eine „innige und vertrauensvolle Beziehung aufzubauen„. Sonst, so die Anhänger der Zoophilie, degradiere man das Tier vom empfindenden (und oft empfindsamen) Lebewesen zum besseren Sex-Spielzeug. Zeige das Tier Widerwillen, so sollten entsprechende Versuche abgebrochen werden.

Außer ethischen Überlegungen (Vermeidung von Tierquälerei und respektvoller Wahrnehmung des Tieres als Gegenüber mit eigenem Bewusstsein) und in den Augen der Zoophilen durchaus legitimen erotischen Überlegungen spielt also auch hier der praktische Selbstschutz mit hinein, und zwar seelisch und körperlich. (Und sicher ist es auch schwierig, nach einer ernsthaften Verletzung beim Tier deren Ursache dem Tierarzt und bei sich selber dem z. B. urologisch tätigen Chirurgen zu erklären, lautet die etwas spöttische Mahnung.)

Grenzwertig empfundene oder abnorme Aspekte der Zoophilie

Dort, in der Fachliteratur und im Internet spielen dann auch die Kombinationen zwischen Zoophilie und anderen „sexuellen Normabweichungen„ eine Rolle. Beispiele: das lustvolle Zusehen bei zoophilen Handlungen (Fachbegriff: Mixoscopia bestialis), der Tier-Fetischismus sowie der sexuelle Kontakt mit toten Tieren (Fachbegriff: Zoo-Nekrophilie). Und der schon erwähnte Zoo-Sadismus, also das Quälen von Tieren während des sexuellen Aktes (z. B. Fesselungen). Gerade mit diesen Beispielen fühlen sich Zoophile, denen es um die „wahre Liebe mit sexueller Erfüllung„ zu einem Tier geht, besonders diskriminiert, wenn sie mit solchen „Abscheulichkeiten„ in einem Zuge genannt werden.

Dieselbe Ablehnung wollen sie auch bei Tier-Bordellen betont finden. Auch hier ist es ja nicht die langsam gewachsene Zuneigung, die der Zoophile für sich reklamiert, sondern die Brechung des tierischen Willens zu Aktionen mit wildfremden Menschen, zu denen die Tiere keine Vertrauens- oder gar liebevolle Beziehung aufbauen konnten. Insofern seien dies auch nicht die „wahrhaft Tierliebenden„, sondern nicht-zoophile Voyeure auf der Suche nach dem immer neuen Kick (A. Hoffmann).

Bei den Tier-Pornos gehen die Meinungen dann wieder auseinander. Pornographie dieser Art ist aber in Deutschland verboten (im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Nationen der EU) und deshalb kein (offizielles) Thema.

SCHLUSSBEMERKUNG

Sexuelle Mensch-Tier-Kontakte, wie man sie auch immer nennen mag - früher, heute, in Zukunft, wer weiß -, sind sie wirklich „das letzte Tabu in Sachen Sexualität„ (J. Massen)? Gerade im sexuellen Bereich ist man vor überraschenden Wendungen was gesellschaftliche Ansicht, Einsicht, Akzeptanz, Theorie und Praxis anbelangt, nie sicher. Da sprechen die Sexualwissenschaftler ein klares Wort.

Unsere Untersuchungen haben aber immerhin zeigen können, dass das oft noch vorherrschende klinische Bild der Zoophilie als einer schweren psychischen oder sozialen Pathologie höchstens für eine kleine Gruppe gelten kann und dass die Zoophilie ein breites Spektrum von psychischen Dispositionen und Verhaltensweisen jenseits einer psychiatrischen Perspektive umfasst (S. Dittert et al., 2004).

Für die meisten Menschen bewegt sich dieses Phänomen ohnehin in einem breiten Meinungs- und Wertungs-Spektrum von „naturgegeben-interessant-spektakulär bis abnorm-widerlich-abscheulich„ - jedoch ohne konkrete Konsequenzen. Wer kennt schon einen Anhänger der praktizierten Zoophilie.

Aber was, wenn sich nun plötzlich doch ein Mensch, den man „ansonsten sehr schätzte„, diesem Vorwurf ausgeliefert sieht oder gar ein persönliches Bekenntnis abgibt - mit der Bitte um Verständnis oder Hilfe? Dann kann man sich zwar entrüstet abwenden (das ist üblich, weil risikolos und vor allem ohne Aufwand, Mühe und Verantwortung möglich) - oder man muss sich zumindest mit diesem Thema beschäftigen.

Genau das ist es, was dieser Beitrag in dieser Serie bezweckt.

Und etwas anderes ist es noch, was bei Kenntnis der Menschheitsgeschichte bedenklich stimmt, ja erschauern macht: Es gibt Dinge im Leben, die heute bestenfalls irritieren, vor noch nicht allzu langer Zeit aber das Leben kosten konnten. Man kann darüber hinweggehen („so war es halt früher...„), es kann aber auch zum Nachdenken anregen.

Literatur

Gewöhnungsbedürftiges bis abstoßendes Thema, das auch nicht mit allzu viel Fachliteratur und damit populärmedizinischen Beiträgen aufwartet. Dafür wird das Internet immer ergiebiger, weil man sich dort „aussprechen kann, ohne persönlich diskriminiert zu werden„ (Zitat). Nachfolgend eine begrenzte Auswahl verfügbarer Artikel und Fachbücher mit mehr oder weniger ausführlichen Beiträgen:

APA:Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen – DSM-VI-TR. Hogrefe-Verlag für Psychologie, Göttingen-Bern-Toronto-Seattle 2003

Baumgartner, A.:Über Sodomie. Monatsschrift Psychiatrie 114 (1947) 357

Beier, K.M. u. Mitarb. (Hrsg.):Sexualmedizin. Verlag Urban & Fischer, München-Jena, 2001

Berkenhoff, H.A.:Tierstrafe, Tierbannung und rechtsrituelle Tiertötung im Mittelalter. Zitiert nach G. Bleibtreu-Ehrenberg (s. dort)

Bleibtreu-Ehrenberg, G.:Sodomie. In: S.R. Dunde (Hrsg.): Handbuch Sexualität. Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1992

Bolen, C. v.:Geschichte der Erotik. Verlag Arthur Nigeli und Willy Verkauf, Teufen 1954

Borneman, E.:Sex im Volksmund. Wörterbuch und Thesaurus über die sexuelle Umgangssprache des deutschen Volkes. Manfred Pawlak-Verlagsgesellschaft, Herrsching 1984

Dekkers, M.:Geliebtes Tier. Hanser-Verlag, München 1994

Dietz, K., P.G. Hesse:Wörterbuch der Sexuologie und ihrer Grenzgebiete. Franz Decker-Verlag, Schmiden bei Stuttgart 1967

Ditter, S., O. Seidl, M. Soyka:Zoophilie zwischen Pathologie und Normalität. Nervenarzt 1 (2005) 61

Dunde, S.R. (Hrsg.):Handbuch Sexualität. Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1992

Fehlow, P.:Zur Relevanz der Sodomie im Jugendalter. Zeitschrift für Psychiatrie, Neurologie und Medizinische Psychologie 37 (1994) 228

Findeisen, H.:Mensch und Tier als Liebespartner. In: Abhandlungen und Aufsätze aus dem Institut für Menschen- und Menschheitskunde Nr. 35, Augsburg 1956, zitiert nach G. Bleibtreu-Ehrenberg (s. dort)

Ford, C.S., F.A. Beach:Das Sexualverhalten von Mensch und Tier. Zitiert nach G. Bleibtreu-Ehrenberg (s. dort)

Freud, S.:Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. In: A. Mitscherlich u. Mitarb.: (Hrsg.): Gesamtausgabe, Band 5. Fischer-Verlag, Frankfurt 1905

Hentig, H. v.:Soziologie der zoophilen Neigungen. In: Beiträge zur Sexualforschung Nr. 25. Zitiert nach G. Bleibtreu-Ehrenberg (s. dort)

Hoffmann, A.:Das Lexikon der Tabubrüche. Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag, Berlin 2003 (dort auch weiterführende Literatur und Internet-Hinweise)

Kosa, F. u. Mitarb.:Sodomie (Zoophilie, Bestialität). Ein Beitrag zu ihren Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung und den Gefahren dieser sexuellen Aberration für die Gesellschaft anhand von Fällen aus der Praxis. Archiv für Kriminologie 164 (1979) 36

Krafft-Ebing, R.:Psychopathia Sexualis. Budapest 1894

Krebs, W.:Zur kultischen Kohabitation mit Tieren im Alten Orient. Forschungen und Fortschritte 19 (1963) 1

Leonhard, K.:Instinkte und Urinstinkte in der menschlichen Sexualität. Enke-Verlag, Stuttgart 1964

Massen, J.:Zoophilie. Die sexuelle Liebe zu Tieren. Pinto-Press-Verlag, Köln 1994

Marcuse, M. (Hrsg.):Handwörterbuch der Sexualwissenschaft. Neuausgabe mit einer Einleitung von R. Jütte. Verlag Walter de Gruyter, Berlin-New York 2001

Müller, C.:Lexikon der Psychiatrie. Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1986

Peters, U.A.:Wörterbuch der Psychiatrie, Psychotherapie und Medizinischen Psychologie. Verlag Urban & Schwarzenberg, München-Wien 2004

Pschyrembel – Wörterbuch Sexualität.Verlag Walter de Gruyter, Berlin-New York 2003

Sigusch, V. (Hrsg.):Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. Thieme-Verlag, Stuttgart-New York 2001

Venzlaff, U., K. Foerster:Psychiatrische Begutachtung. Verlag Urban & Fischer, München 2000

WHO:Lexikon zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen. Verlag Hans Huber, Bern-Göttingen-Toronto-Seattle 1996

Bei allen Ausführungen handelt es sich um allgemeine Hinweise.
Bei persönlichen Anliegen fragen Sie bitte Ihren Arzt.
Beachten Sie deshalb bitte auch unseren Haftungsausschluss (s. Impressum).