Prof. Dr. med. Volker Faust Psychosoziale Gesundheit von Angst bis Zwang Seelische Störungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln |
H.-W. Wahl, Vera Heyl:
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„Ich altere wohl, aber täglich lerne ich etwas dazu„. |
Für viele und offenbar immer mehr endet es nämlich in einer alters-psychischen Krankheit: Gedächtnisstörungen, Verwirrtheitszustände, intellektueller Abbau, Depressionen, Wahn und Halluzinationen, Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten. Das ist dann weit weniger erbaulich, und zwar nicht nur für den Betroffenen, auch für sein Umfeld. Es ist aber auch in vielen Fällen und verstärkt durch die wachsenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten unserer Zeit eindrucksvoll zu mildern, wenngleich nicht immer zu verhindern. Doch auch hier gilt: Wissen ist Macht, und zwar Macht zu helfen.
Dafür gibt es inzwischen eine wachsende Zahl von erfreulichen Fachbüchern und – das ist nicht unwichtig – auch Experten, die darüber so zu schreiben verstehen, dass man die gewonnenen Erkenntnisse auch leichter und vor allem rechtzeitig umzusetzen vermag. Der Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut sowie Diplom-Chemiker Dr. E. Wetterling, Professor an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Frankfurt gehört dazu. Er hat schon einige Bücher verfasst, die im deutschsprachigen Bereich nicht allzu viel Konkurrenz haben (z. B. Organische psychische Störungen – Hirnorganische Psychosyndrome im Steinkopff-Verlag, Darmstadt 2002).
Jetzt stellt er seine Gerontopsychiatrie vor, einen Leitfaden für Diagnostik und Therapie. Wieder ein alltags-relevantes Fachbuch in komprimierter Ausführung, gut gegliedert, von einem immensen Literaturverzeichnis und hilfreichen Sachverzeichnis unterstützt. Eine Fleißarbeit zu den Themen: Diagnostische Verfahren (Screening, klinische Untersuchung, neuropsychologische Tests, elektrophysiologische, bildgebende und laborchemische Methoden). Dann die typischen gerontopsychiatrischen Krankheitsbilder: Amnesie, Delir, Demenz, Depressionen, Schizophrenie und andere Wahnerkrankungen, neurotische, insbesondere Angststörungen, Suchterkrankungen. Dazu detailliert entsprechende Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressionen, Antriebssteigerung bzw. -minderung, Affektlabilität, Reizbarkeit, veränderte Nahrungsaufnahme, Schlafstörungen, Gang- und andere Bewegungsstörungen. Zuletzt Grundlagen der Therapie (einschließlich Hilfen für Angehörige) und rechtliche Aspekte (Betreuungsgesetz, Straf- und Zivilrecht, Sozialrecht mit Pflegeversicherung). Ein kurzer, aber nützlicher Medikamenten-Anhang sowie die wichtigsten Adressen von Senioren-Organisationen, Alzheimer-Gesellschaften, Hirn- und Schlafanfall-Liga, Parkinsonvereinigungen, Kuratorien für Altershilfe, Kontakt- und Informationsstellen, Selbsthilfegruppen und Internet-Angebote.
Kurz: Zwei Bücher, die man sich gönnen sollte. Wenn wir uns ein „drittes Lebensalter„ so verträglich wie möglich wünschen, da müssen wir auch etwas dafür tun. Und um uns zu wiederholen: Wissen ist Macht…(VF).
Bei allen Ausführungen handelt es sich um allgemeine Hinweise.
Bei persönlichen Anliegen fragen Sie bitte Ihren Arzt.
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